In Folge 120 unseres Podcasts sprechen Benks, Miki und Micha unter anderen über Überstunden wegen Corona, Atomkraft in Japan, die letzten Skandale der Woche und was die Yakuza mit Seegurken zu tun hat.
Wie üblich gibt es zuerst jedoch kurz die wichtigsten Neuigkeiten zur Corona-Lage in Japan. Wie angekündigt wurde der Ausnahmezustand überall aufgehoben, außer im Großraum Tokyo, da die Zahlen weiterhin hoch sind. Aus dem Grund rät der Gouverneur von Osaka auch von Reisen nach Tokyo ab.
Japans Tempel versuchen sich über Wasser zu halten
Eine sehr besorgniserregende Meldung gibt es von dem Covid-19-Kontrollbüro. Dort haben Mitarbeiter allein im Januar durchschnittlich 122 Überstunden geleistet. Eine Person kam sogar auf mehr als 300 Stunden.
In der Zwischenzeit wird immer mehr in Japan darüber gesprochen, wie sich Arbeit und Privatleben besser trennen lassen. Gerade aufgrund der Pandemie und dem damit verbundenen Homeoffice kommen viele Menschen gar nicht mehr zur Ruhe. Schuld daran ist meistens der Chef selbst.
Tempel in ganz Japan kämpfen vermehrt ums Überleben. Sie lassen sich dabei die verschiedensten Sachen einfallen, um etwas Geld in die Kassen zu bekommen. So wird auch mal ein eigener Online-Dating-Dienst angeboten.
Yakuza macht jagt auf Seegurken
Kurz vor dem zehnten Jahrestag der nuklearen Katastrophe in Fukushima haben Überlebende deutlich gemacht, dass sie keine Atomkraft mehr wollen. Zwei ehemalige Premierminister, die sich gegen Atomkraft einsetzen, unterstützen die Forderungen.
Für eine skurrile Meldung sorgte die Yakuza. In Hokkaido wurden mehrere Mitglieder einer Gruppe festgenommen, weil sie illegal Seegurken fingen. Tatsächlich greifen immer mehr Mitglieder der Yakuza zu ungewöhnlichen Einnahmequelle, weil die glorreichen Tage der Verbrechersyndikate sind schon lange vorbei.
Letzte Woche haben wir darüber gesprochen, dass die Kabinettssekretärin für Öffentlichkeitsarbeit wegen des Ethik-Skandals nicht zurücktreten will. Nun räumt sie doch ihren Posten, allerdings aus gesundheitlichen Gründen und nicht wegen des Skandals.
Olympia ohne Zuschauer aus dem Ausland
Die Zahl der Anzeigen der häuslichen Gewalt ist in Japan erneut gestiegen. Während Stalking einen leichten Rückgang verzeichnet, sind vor allem Rache-Pornos ein immer größeres Problem. Besonders jüngere Menschen sind vermehrt betroffen.
Bei den Olympischen und Paralympischen Spielen wird diskutiert, ob ausländische Zuschauer zugelassen werden oder nicht. Die Chancen dafür stehen aber allgemein schlecht, da Japan in Bezug auf die Coronamaßnahmen auf so einen Ansturm überhaupt nicht vorbereitet ist.
Zum Abschluss haben wir noch etwas besonders Kurioses, über einen Polizeieinsatz in Fukuoka. Dort sorgten nämlich ein paar einheimische Frösche für ziemliche Verwirrung bei zwei Polizisten und einer Touristin, sehr zu unserer Belustigung.
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Die Themen im Überblick
- Mitarbeiter des japanischen Covid-19-Kontrollbüros leisteten im Januar durchschnittlich 122 Überstunden
- Japan verlängert Ausnahmezustand im Großraum Tokyo
- Gouverneur von Osaka rät von Reisen in Metropolregion Tokyo ab
- Frösche lösen in Fukuoka Polizeieinsatz aus
- Mehrere Yakuza-Mitglieder wegen des Fangens von Seegurken verhaftet
- Japans PR-Kabinettssekretärin tritt nach Skandal doch zurück
- Japans buddhistische Tempel halten sich mit Online-Diensten über Wasser
- In Japan werden Rache-Pornos ein immer größeres Problem
- Zahl der Anzeigen wegen häuslicher Gewalt in Japan erneut gestiegen
- Trennung von Privat- und Berufsleben rückt in Japan in den Fokus
- Mehrheit der Überlebenden der Katastrophe von Fukushima befürworten Ausstieg aus der Atomenergie
- Ehemalige japanische Premierminister fordern Japans Ausstieg aus der Atomenergie
- Olympische Spiele in Japan ohne Zuschauer aus dem Ausland werden immer wahrscheinlicher
- Zweifel an den Olympischen Spielen in Tokyo mit ausländischen Zuschauern werden immer größer
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