Die neueste Folge unseres Podcasts Rolling Sushi dreht sich mal wieder ganz um den Coronavirus. Mit dabei sind diesmal Benks, Miki und Micha, die wirklich versuchen auch etwas Positives zu sagen. Japan hat wie bereits in der letzten Folge erwähnt nun den Ausnahmezustand ausgerufen, wenn auch nicht in allen Regionen.
Dazu kommt, dass der Ausnahmezustand nicht wirklich ein Ausnahmezustand ist. So wirklich einig ist man sich nämlich nicht, was erlaubt ist und Strafen gibt es eh nicht. Das verwirrt vor allem Geschäfte, die nicht wissen, ob sie weiter öffnen sollen oder nicht. So sollen Friseure weiter arbeiten wie zuvor, bei Fitnesszentren wird noch gestritten und bei Nachtclubs ist man sich auch nicht ganz so sicher.
Krankenhäuser sind überlastet
Zumindest gibt es nun jedoch für die Präfekturen mehr Freiheiten beim eigenständigen Handeln. Sehr viel können sie auf lange Sicht allerdings weiterhin nicht tun. Es ist demnach verständlich, dass die Mehrheit der Japaner mit der Reaktion der Zentralregierung nicht zufrieden ist und denkt, dass viel zu spät gehandelt wurde. Auf der anderen Seite halten sich nicht einmal die Hälfte der Einwohner an die soziale Distanzierung.
Medizinisches Personal schlägt bereits Alarm, dass sie komplett überlastet sind. Besonders in den Hotspots des Virus wie Tokyo gibt es so gut wie keine Betten mehr und Personen mit nur leichten Symptomen werden bereits in Hotels untergebracht. Experten hatten dabei jedoch schon vor Wochen gewarnt, dass es dringend Maßnahmen geben soll, bevor es zu dieser Situation kommt.
Dass die Hilfe viel zu spät kommt, zeigt auch der Anstieg der Insolvenzen und Personen, die entlassen werden. Organisationen befürchten dazu einen Anstieg von häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch, da die Menschen nun zu Hause bleiben. Die Regierung will deswegen das Hilfsangebot erweitern.
Es gibt auch Positives zu berichten
Wer vorerst keine Unterstützung zu erwarten hat, sind die Obdachlosen und Personen, die es bald vermutlich werden. Es werden aufgrund der Maßnahmen viele Internetcafés schließen, die das Zuhause von Menschen sind, die sich eine Wohnung nicht leisten können oder die vor gewalttätigen Haushalten fliehen.
Eltern wissen hingegen nicht, was sie mit ihren Kindern machen sollen. Viele Schulen haben in Japan trotz der drohenden Gefahr wieder offen. Etwas überraschend ist es allerdings schon, dass mehrere Schüler deswegen streiken und von der Regierung ein sicheres Lernumfeld fordern. In den Gebieten mit Ausnahmezustand bleiben einige Schulen hingegen weiter zu, dafür bleiben jedoch Schulhöfe offen, damit die Kinder wenigstens etwas Stress abbauen können.
Doch wir haben nicht nur etwas zu meckern, es gibt nämlich auch positive Dinge zu berichten. Unter anderem versuchen mehrere große Firmen zu helfen. Die Fluggesellschaft ANA will, dass Mitarbeiter, die sowieso zurzeit nur wenig zu tun haben, beim Nähen von Krankenhauskleidung helfen. Stars auf der anderen Seite versuchen mit Songs an Maßnahmen wie Händewaschen zu erinnern und etwas gute Laune zu verbreiten.
Alle Themen des Podcasts zum Nachlesen im Überblick:
- Der Ausnahmezustand in Japan und seine Ausnahmen
- Was der Ausnahmezustand in Japan bedeutet
- Japanische Regierung erlaubt allen Präfekturen im Kampf gegen das neue Coronavirus mehr durchzugreifen
- Tokyo und die japanische Regierung streiten über Schließungen von Geschäften während des Ausnahmezustands
- Geschäfte in Japan sind verwirrt vom Chaos bei den Maßnahmen gegen das Coronavirus
- Immer mehr Insolvenzen wegen der Coronavirus-Pandemie in Japan
- 70 Prozent der Japaner finden, dass der Ausnahmezustand viel zu spät verhängt wurde
- Medizinisches Personal in Tokyo schlägt Alarm
- Japans Regierung erweitert Hilfe für Opfer von häuslicher Gewalt
- Zunahme der häuslichen Gewalt und sexuellen Missbrauch in Japan durch den Kampf mit dem neuen Coronavirus erwartet
- Piko Taro und Arashi veröffentlichen Songs zum richtigen Händewaschen
- Ausnahmezustand macht zahlreiche Menschen in Japan vermutlich obdachlos
- Schulhöfe bleiben in Japan geöffnet, damit Kinder Stress abbauen können
- Nur rund 30 Prozent der Japaner halten sich an Social Distancing
- Fluggesellschaft ANA will helfen Schutzkleidung für Krankenhäuser in Japan zu produzieren
- High School Schüler in Ibaraki streiken wegen Wiedereröffnung der Schule
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