Folge 219: Japan will sich von pazifistischer Militärpolitik abwenden, kein Studium für arme Menschen und „dreckige“ Geheimnisse

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    In Folge 219 unseres Japan-Podcasts geht es um Japans Kehrtwende bei der Militärpolitik, warum armen Menschen ein Studium verweigert wird, Misshandlungen im Kindergarten, das neue Online-Fundbüro, mehr Geld für Geburten, der Wissenschaftsrat in Bedrängnis und einen Porno-DVD-Dienst, der Senioren begeistert.

    Zurzeit sorgt eine Reihe an Misshandlungen in sozialen Einrichtungen in Japan für großes Aufsehen. So wurden zuletzt in Susono drei Erzieherinnen wegen Kindesmisshandlung festgenommen. Der Fall schockierte so sehr, dass es jetzt eine landesweite Untersuchung von Kindergärten geben soll.

    Schluss mit Pazifismus und Unabhängigkeit

    Japans Parlament hat einen Nachtragshaushalt in Milliardenhöhe beschlossen, um die Inflation zu bekämpfen. Die Regierungsparteien gaben hingegen bekannt, dass sie sich von der pazifistischen Militärpolitik des Landes abwenden wollen. Dass man ebenfalls starrköpfig bei Kritik am Umgang mit der „Battleship Island“ bleibt, sorgt für kein gutes Licht.

    Die Regierung geht dem Wissenschaftsrat an den Kragen und will mit einer Reform seine notwendige Unabhängigkeit untergraben. Der Premierminister verspricht, die Rolle der Frau zu stärken, auch in anderen Ländern.

    Um die Geburtenraten anzuheben, ergreift die Regierung nun weitere Maßnahmen. Die Geburtenhilfe soll angehoben werden, um die finanzielle Unterstützung zu verbessern. Eine Bürgerinitiative fordert Tokyo dazu auf, mehr und vor allem angemessene Unterkünfte für Bedürftige bereitzustellen.

    Studium-Verbot für arme Menschen und diskreter Service für Porno-DVDs

    Arme Menschen werden in Japan weiterhin stark benachteiligt. Die Regierung will unter anderem auch weiter daran festhalten, dass Sozialhilfeempfänger nicht studieren dürfen. Viele junge Menschen müssen deswegen ihr Studium abbrechen. In der Zwischenzeit fordern mehr als 43.000 Menschen mit einer Petition eine angemessene Sexualerziehung an japanischen Schulen.

    Japan will endlich nächstes Jahr sein großes Online-Fundbüro starten, was angesichts der steigenden Touristenzahlen genau zur richtigen Zeit kommt. Die Japan Foundation will ein kostenloses Streaming-Programm starten, das auch international verfügbar sein soll.

    Eine Second-Hand-Kette bietet einen besonderen Service an, bei dem alte Porno-DVDs ganz unauffällig verkauft werden können. Das lässt vor allem Senioren und Witwen aufatmen. In Japan wurde der erste Pornoproduzent wegen Verstoßes gegen Schutzgesetze für Darsteller verhaftet.

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